Essen/Trinken
Olivenernte auf Mallorca - Mallorquinisches Olivenöl
Veröffentlicht: 30. Dez 2014
Wie überall in Spanien und Südeuropa ist die Olive auch auf Mallorca fester Bestandteil der Küchenkultur. Faustregel: Keine Mahlzeit ohne Oliven und Brot, kein Gericht ohne Olivenöl. Als „Nationalgericht“ der Insel gilt Pa amb oli, geröstetes Brot, das mit Knoblauch und Tomaten eingerieben und mit Olivenöl beträufelt wird - köstlich.
Öle von höchster Qualität
Die Oliven - auf spanisch „Aceitunas“, auf katalanisch „Olives“ - stammen von den ältesten Bewohnern Mallorcas. Laut „Oli de Mallorca“ sind rund 90 Prozent der Olivenbäume durchschnittlich 500 Jahre alt, manche sogar 1000 Jahre. Die 2003 gegründete Interessengemeinschaft hat sich der Qualitätssicherung der heimischen Olivenöle verschrieben. Öl, das die geschützte Bezeichnung „Oli de Mallorca“ trägt, darf nur aus drei Olivensorten hergestellt sein: der kräftigen Picual, der milden Arbequina und der alten Mallorquina, die nur auf der Insel vorkommt. Etwas ganz Besonderes ist die Kategorie „Virgen Extra“. Dafür werden ausschließlich Oliven bester Qualität von Hand geerntet und einen Tag später verarbeitet. Das kaltgepresste Öl schmeckt fruchtig-aromatisch, ist absolut naturrein und enthält noch alle gesunden Inhaltsstoffe, die etwa durch eine spätere oder chemische Verarbeitung verloren gehen würden.
Im Video spricht der Landwirt Pep Rotger (Öl-Marke „Pep Rotger“) über die Ernte der Oliven von Hand. Cati Meteu, die Eigentümerin der ökologischen Ölmühle „Sa Tafona“ in Caimari erklärt Schritt für Schritt die Weiterverarbeitung.
Export des „flüssigen Goldes“
Schon während des ersten Jahrtausends v. Chr. brachten Phönizier oder Griechen die Olive auf die Insel. Aber erst, als die Römer 123 v. Chr. Mallorca eroberten, blühte die Landwirtschaft auf. Sie etablierten auch Märkte und den Handel mit Olivenöl. Die Anbauflächen wuchsen immer weiter. Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert versorgte Mallorca per Schiff den gesamten Mittelmeerraum mit Olivenöl. Port de Sóller war einer der wichtigsten Handelshäfen, und in seinem windgeschützten Tal gedeihen bis heute neben Zitrusfrüchten und Mandeln auch hervorragende Oliven. Die Mauren nannten den Ort „suliar“, Tal des Goldes, wahrscheinlich wegen seinem „flüssigem Gold“, dem begehrten Olivenöl. Neben den bekannten Sorten aus Sóller, erfreuen sich auch die Marken „Solivellas“ aus Alcudia oder „Son Pau“ aus Sencelles großer Beliebtheit.
Kunstwerke der Natur
Ölbäume wachsen heute auf fast 12.000 Hektar der Inselfläche, vorwiegend in und um die Serra de Tramuntana. Die Bäume sind über die Jahrhunderte Kunstwerke der Natur geworden. Viele wirken knorrig und mächtig, aber bei näherem Hinsehen ist zu erkennen, dass mehrere Stämme zusammengewachsen sind. Ursache ist, dass früher mehrere Bäumchen nah beieinander gepflanzt wurden, damit sie einander vor Wind und Wetter schützten. Ihre Symbiose hat fantastische Formationen hervorgebracht. Die Interessantesten haben sogar Namen, zum Beispiel „Madona“ (Matrone), und bieten spektakuläre Fotomotive.
Geerntet wird im Winter
Die Bäume dürfen wachsen, wie sie wollen. Im bergigen Gelände können sowieso kaum Maschinen benutzt werden, meist wird von Hand geerntet. Die Ernte der frühen Olivensorten beginnt Ende Oktober, die aller anderen Anfang Dezember. Unter den Bäumen werden Netze gespannt und die Oliven mit langen Stangen von den Ästen geklopft. Außerhalb der Erntezeit lassen sich „Olivare“ (Olivenhaine) bei geführten Themenwanderungen, aber auch sehr gut auf eigene Faust erkunden. Ebenfalls empfehlenswert ist der Besuch einer der mallorquinischen Ölmühlen.
Olivenmesse im Bergdorf
Ein Wochenende im November steht ganz im Zeichen der Ölbaumfrucht: die Olivenmesse „Fira de S’Oliva“ in Caimari, einem Bergdorf nördlich von Inca. An vielen Ständen können frische Oliven und Öle verkostet und gekauft werden. Auch andere Olivenprodukte und Gegenstände aus Olivenholz sind im Angebot. Ölmuseum und Ölmühle öffnen ihre Tore und ein buntes Rahmenprogramm sorgt für Unterhaltung, unter anderem mit einer Ausstellung heimischer Tierrassen und dem beliebten Olivenkern-Weitspucken.
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